SPD-Fraktion trifft sich mit Energiewirt

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„Wie kann die Hirschauer Energieversorgung sicherer, nachhaltig und unabhängig von russischen Gaslieferungen werden?“, diese Frage stand im Mittelpunkt eines Fachgesprächs der SPD-Stadtratsfraktion mit dem Kommunalen Energiewirt Bernhard Meyer im städtischen Wasserwerk.

Einleitend dankte Fraktionssprecher Josef Birner dem Wasserwart, dass er sich zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben zum Energiewirt habe ausbilden lassen. Damit seien ein Wunsch und Antrag der SPD-Fraktion umgesetzt worden. Als nächster Schritt müsse der Zuständigkeitsbereich von Bernhard Meyer so angepasst werden, dass dieser seinen neuen Verpflichtungen auch gerecht werden könne. 

Auf Nachfrage erklärte Meyer, dass er während seiner Ausbildung viele Beispiele kennengelernt habe, wie andere Kommunen mit der Energiewende umgingen. So hielt er es durchaus für überlegenswert, als Stadt selbst in die Energieproduktion einzusteigen. Es gebe Gemeinden, die selbst ein Windrad mit entsprechender Bürgerbeteiligung gebaut hätten und so ihre Stromversorgung sichern würden. Dabei bleibe die Wertschöpfung zu 100 Prozent bei den Bürgern. Josef Birner plädierte dafür auch den Bau von kommunaler Freiflächen-Photovoltaik auf geeigneten städtischen Grundstücken in die Überlegungen mit einzubeziehen. Generell sollten Flächen im Stadtgebiet  nicht nur externen Investoren überlassen werden sollten. Vorrang habe aber der Bau von Photovoltaik auf kommunalen Dächern und auch dem Parkplatz am Monte Kaolino.

Aktuell habe die Stadt Planungsaufträge für den städtischen Bauhof, die Kläranlage, das Wasserwerk und das Feuerwehrhaus Steinigloh vergeben, ergänzte stellvertretender Fraktionssprecher Günther Amann. Die Nachfrage beim Planungsbüro habe ergeben, dass abschließende Ergebnisse im Oktober zu erwarten seien. Enttäuschend sei die Auskunft, dass laut statischer Prüfung das Dach in Steiningloh nicht geeignet sei eine Photovoltaikanlage zu tragen.

Schnell in Angriff genommen werden müsse eine Wärmeversorgung in Hirschau ohne Gas. Wiederholt habe sich Wolfgang Bosser dafür ausgesprochen, den Spitzenlastkessel an der Schule durch ein Blockheizkraftwerk mit Hackschnitzeln zu ersetzen.  Dazu sollte zeitnah geklärt werden, welchen Flächenbedarf die Sanierung der Schule habe, gab Bernhard Meyer zu bedenken. Alternativ könnte ein Blockheizkraftwerk auch auf einem anderen Standort errichtet werden. Dieser sollte so gewählt werden, dass möglichst viele weitere Straßen und Gebäude mit Fernwärme versorgt werden könnten. „An einem solchen Angebot besteht aktuell großes Interesse“, zeigte sich Rudi Wild überzeugt. Amann plädierte dafür, die Fernwärmeversorgung auch auf andere Stadtgebiete auszuweiten. Die KfW-Bank fördere derartige Projekte und Planungen gegenwärtig zu lukrativen Konditionen. 

Die örtliche Industrie müsse unbedingt in solche Überlegungen einbezogen werden, meinte Josef Birner. Der Mutterkonzern der Firma AKW-Kick engagiere sich an anderen Standorten bereits beim Bau von Photovoltaikanlagen zur Eigenstromversorgung. Über ähnliche Pläne für den Standort Schnaittenbach habe die AKW-Geschäftsführung bei einem gemeinsamen Gespräch Verwaltung und Fraktionssprecher informiert.  

Abschließend diskutierten die Gesprächsteilnehmer, ob in der Kombination mit eigener Stromerzeugung die Kaolingruben geothermisch genutzt werden könnten. Bernhard Meyer hielt dies in Form eines „Kalten Wärmenetzes“ für denkbar.
Dabei müsse die gewonnene Wärme von bis zu 40 Grad dann durch andere Energieträger noch weiter aufgeheizt werden.

                   

 
 

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